Der Teufelssee - (6. Eiszeit-Exkurs im Hohen Böhmerwald)

Sonntag, 10. August 2008
Glazialmorphologisch-klimatologische Exkursion
Fachführung: Fritz Pfaffl, Zwiesel
Der Teufelssee (Certovo jezero) im Böhmerwald (CZ) liegt gemeinsam mit dem Schwarzen See in einem 175 ha großen Naturschutzgebiet, das schon 1911 errichtet wurde. Der Böhmische Seewand-Berg (Jezerní hora), 1343 m hoch und das Seegelände liegen in den weicheren Glimmerschiefern und Glimmergneisen des Künischen Gebirges. Der Teufelssee liegt in 1030 m Höhe, hat eine maximale Tiefe von 36,5 m und ist mit 10,3 ha Wasserfläche der zweitgrößte See des Gebietes und auch der sauerste See des Hohen Böhmerwaldes. Er ist der einzige Eiszeitsee auf der böhmischen Seite des Gebirges, der durch den Seebach sein Wasser nach Bayern der Donau zufließen lässt. Sein Wasservolumen wurde mit 1.426.203 cbm errechnet.
In der Seewand sind die "geglätteten Glimmerschieferfelsen" mit Schrammen und Kritzern vom Gletscherschliff herrührend bedeckt (Rundhöckerflächen!) und es gibt Überreste einer arktisch-alpinen Flora. Parallel zum Seeufer erstrecken sich linkerhand drei Seitenmoränenwälle. Die Endmoränen (2 Wälle) verlaufen bis 200 m seeabwärts. Der Seebach hat sich in der Vergangenheit deutlich mehrere Meter tief in den Moränenblocklehm eingeschnitten. Die rechte Seitenmoräne, dem benachbarten Schwarzen See zu, ist ein deutlich breiterer Moränenkamm, der in zwei Parallelzüge zerlegt wird.
Fritz Pfaffl




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