Alpine Schotter im Bayerischen Wald

Sonntag, 01. Mai 2011
244. Veranstaltung
Geologische Exkursion
Fachreferent: Fritz Pfaffl, Zwiesel
Während der Erdepoche des Pliozän, dem Ende der Tertiärzeit vor 5 Millionen Jahren, wurden durch gewaltige Wasserfluten die Abtragungsprodukte der jungen Alpen nach nordwärts in den Unteren Bayerischen Wald (Passauer Wald) bis nach Tragenreuth nördlich von Passau verfrachtet. Weiter aber nicht, wie das kürzlich durch Pfaffl (2010) festgestellte Fehlen von alpinen Vulkaniten, Metamorphiten und fossilen Hölzern in der Schottergrube Loizersdorf bei Tittling bewiesen hat.
Während der Zwischeneiszeiten kam es auch in Nordost-Richtungen durch abeisige Winde zur Überdeckung mit fruchtbarem Lössboden, der in Geländemulden abgelagert und in unserer Zeit vielerorts für Ziegeleien genutzt genutzt wurde. Zur Loizersdorfer Schüssel fehlen von den alpinen Schüttungskörpern jedoch noch ca. 10-15 km Schüttungsweg.
Die pliozänen Kieselgerölle aus der Lagerstätte Tragenreuth bieten nach der Auswertung ein reiches Spektrum an metamorphen Gesteinen (Gneise, Amphibolite usw.), Vulkaniten, Graniten, Quarzen, Schiefern usw. Sie stammen hauptsächlich aus den Hohen und Niederen Tauern und den Radstätter Tauern im Salzburger Land, mit einem Transportweg von ca. 200 km.
Pfaffl, F. & Hirche, Th. (2002): Die tertiären Schotter von Jederschwing bei Eging (Bayer. Wald) im Vergleich zur Lagerstätte Steinberg (Oberösterreich). - Geolog. Blätter NO-Bayern, Bd. 52, S. 131-138, Erlangen.

Pfaffl, F. (2010): Zur Herkunft pliozäner Quarzschotter unter pleistozänem Lösslehm bei Tittling (Passauer Wald, Unterer Bayerischer Wald). - Naturwiss. Zeitschrift Niederbayern, Bd. 33, S. 167-173, Landshut.
Fritz Pfaffl
Nach einer Einführung machten sich die Teilnehmer auf die Suche
Stolz wurden die Funde gezeigt und nach dem Waschen bestimmt
Flusskiesel sind Kleinodien der Natur:
Hier ein polierter Kiesel aus den Innschottern, den ein Teilnehmer mitgebracht hat
Fotos: Stockbauer




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