Die Steinbrüche im Bayerischen Wald

Sonntag, 22. April 2012
252. Veranstaltung
Buchvorstellung
Referent: Fritz Pfaffl Zwiesel
Im geographisch begrenzten Bayerischen Wald gab es Steinbruchzentren bei Cham-Runding, Blaibach bei Bad Kötzting, Nittenau, Metten bei Deggendorf, Ruhmannsfelden-Zachenberg-Patersdorf, Zwiesel, Ried-Schlag bei Rinchnach, Fürstenstein-Saldenburg, Kalteneck-Fischhaus und Waldkirchen-Hauzenberg mit ca. 500 Steinbrüchen.
Man gewann Granit, Grano- bis Diorit, Gneis, Marmor, Pfahlschiefer (Mylonit), Pfahl- und Pegmatitquarz und bei Regensburg auch Weißjurakalk. In den Blütezeiten jeweils vor und nach den beiden Weltkriegen waren es in den Steinbrüchen bis zu 12.000 Beschäftigte, die Werk- und Pflastersteine, Straßen- und Eisenbahnschotter herstellten.
Meist aus landwirtschaftlichen Baumeisterfamilien hervorgehend, die noch Findlinge bearbeiteten, wurden sie schon vor dem ersten Weltkrieg zu wohlhabenden Steinbruchbesitzern und Granit-Industriellen, die heute auch mit kunstgewerblichen Erzeugnissen oft schon über Europa hinaus auf den Weltmarkt drängen.
Viele der kleineren Steinbrüche wurden nur im Unterakkord von Landwirten betrieben. In der Umgebung von Metten waren früher 45, bei Fürstenstein 50 und zwischen Waldkirchen und Hauzenberg mehr als 80 Steinbrüche in Betrieb, von denen heute nur mehr wenige arbeiten. Die zunehmende Verwendung von Beton und importierten Steinen sind die Verursacher eines zunehmenden Steinbruchsterbens auch bei uns hier im Bayerischen Wald.
Fritz Pfaffl, Zwiesel



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