Die Zirkone im Goldbach bei Gsenget

Sonntag, 19. Juli 2015
280. Veranstaltung
Mineralogisch-geologische Exkursion
Referent: Fritz Pfaffl, Zwiesel
Das Mineral Zirkon ist ein Zirkonium-Silizium-Oxyd ZrSiO4 mit der hohen Härte von 7,5 auf der Härteskala nach Mohs (1-10). Es fällt auf durch den diamantartigen Glanz seiner Kristalle, die braun, braunrot, gelb, grau, grün oder farblos sein können. Zirkon ist in Säuren unlöslich und mechanisch sehr stabil, so dass er auch geologische Prozesse überstehen kann. Die sehr kleinen Kriställchen sind langprismatisch und besitzen eine starke Lichtbrechung. Exemplare, die aufgrund ihrer Größe und Reinheit Edelsteinqualität zeigen, sind ein beliebter Ersatz für Diamanten, mit denen sie von Laien zuweilen verwechselt werden. Zirkonglas dient der Ummantelung von radioaktiven Abfällen zur Endlagerung, denen es sehr lange stand hält.
Zirkone enthalten häufig Verunreinigungen und Einschlüsse verschiedener Elemente und Minerale, so bis zu 30% Hafniumoxid, 12% Thoriumoxid und 1,5% Uranoxid. Durch diese Thorium- und Urangehalte weisen sie eine leichte Radioaktivität dauf. Auch hier im Bayerischen Wald ist Zirkon als mikroskopischer Gemengteil den Gneisen und Graniten eingewachsen. Ihre verwitterungsbedingte Anreicherung in den Talebenen ist die Ursache für die etwas erhöhte aber natürliche Radioaltivität dort. Durch Messen der entsprechenden Uran-Blei-Verhältnisse kann das Kristallisationsalter eines Zirkons gemessen werden. Die Bayerwald-Gneise sind dieser "Geologischen Uhr" zufolge etwa 640 Milionen Jahre und die Granite etwa 220 Milionen Jahre alt. In der Zone des Bayerischen Pfahls zwischen Fürholz und Klaffer im Unteren Bayer. Wald, noch vor der oberösterreichischen Grenze, ist unsere Zirkonfundstelle überhaupt die reichhaltigste. Hier haben sie auch die seltenen Farben rosarot bis champanerfarben.
Fritz Pfaffl, Zwiesel


(Die Einladung dazu als PDF zum Download)






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