Granitverwitterung und Wackelsteine

Sonntag, 09. August 2015
281. Veranstaltung
Geologisch-landschaftskundliche Exkursion
Referent: Fritz Pfaffl, Zwiesel
Der typische grobporphyrische Saldenburger Granit, mit oft mehrere Zentimeter großen weißen bis leicht fleischfarbenen Feldspat-Kristallen, die nach dem Karlsbader Gesetz verzwillingt sind, erstreckt sich im Süden zwischen Ausserrötzing (Westseite) und Fürstenstein (Ostseite). Südlich wird das Granitmassiv von einer Vielfalt von Dioritgesteinen abgegrenzt, sonst wird es von Gneisen eingerahmt. Im Norden reicht der Saldenburger Granit fast bis Zenting (Westseite) und bis nach Haus im Wald (Ostseite).
Der Saldenburger Granit war in der Vergangenheit mehrfach als mögliches Endlager für radioaktive Abfälle im Gespräch. Er eignet sich aber nicht dazu, da die Gesteinskörper wie "Blumenkohlhäupel" verzweigt sind und keine in sich geschlossene und sichere Einheit bilden.
Zwischen den Orten Hals und Loh zeugen mehrere eigenartige Felsgebilde von einer sehr intensiven Granitverwitterung. Der dortige sogenannte "Wackelstein" (Volksausdruck) ist das übriggebliebene Oberteil eines größeren Gesteinsblockes. Er ist durch eine starke Auspräparierung der Horizontalklüftung (Bankung) entstanden mit nur schmaler Auflagefläche, die beweglich auf seiner Unterlage ruht. Diese Verwitterungsform, bei der das Gestein in rundliche Blöcke zerfällt, nennt man Wollsackverwitterung.
Troll Georg (1963): Das Intrusivgebiet von Fürstenstein/Bayerischer Wald.- Geologica Bavarica, Nr. 52, München.
Pfaffl Fritz (2009): Die Geologie des Bayerischen Waldes.- 2. Auflage, Ohetaler Verlag, Grafenau.
Fritz Pfaffl, Zwiesel


(Die Einladung dazu als PDF zum Download)







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