Die Karlsbader-Feldspatzwillinge bei Mauth

Sonntag, 16. Juli 2017
294. Veranstaltung
Mineralogisch-kristallographische Sammelexkursion
Leitung: Fritz Pfaffl, Zwiesel
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1837) hat bei seinen häufigen Bäderaufenthalten in Nordböhmen (davon zwölf Mal zwischen 1785 und 1823 in Karlsbad) eigenartig geformte, verzwillingte Feldspatkristalle gefunden, die er dem Ort nach "Karlsbader Zwillinge nannte.
Mineralogisch betrachtet handelt es sich um Berührungs-Zwillinge von zwei monoklin kristallisierten Orthoklas(Feldspat)-Kristallen. Außer dem Karlsbader Gesetz können Feldspäte nach dem Bavenoer- oder dem Manebacher Gesetz verzwillingt sein. Karlsbader Zwillinge können links oder rechts durchdringend sein.
Bei Mauth im Unteren Bayerischen Wald erstreckt sich nördlich über Finsterau hinaus und bis ins Dreisessel-Gebiet Kristallgranit (auch Weinsberger Granit genannt), der in einer dunkelgrauen Biotit-Quarz-Grundmasse helle, elfenbeinfarbene Feldspatkristalle (Karlsbader Zwillinge) führt. Vielfach aus dem Gesteinsverband ausgewittert kann man sie in den Bachsanden finden.
Fritz Pfaffl, Zwiesel
F. Pfaffl (2009): Die Geologie des Bayerischen Waldes. -
2. Auflage, 100 Seiten, Ohetaler Verlag, Grafenau.



(Die Einladung dazu als PDF zum Download)








Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 17.05.2024.