Der Steinkart zwischen Ortenburg und Griesbach

Sonntag, 05. Mai 2019
307. Veranstaltung
Naturkundlich-frühgeschichtliche Exkursion
Referent: Elmar Grimbs, Ortenburg
Der Steinkart ist ein von der Gesteinsart "Quarzkonglomerat" geprägter bewaldeter Höhenrücken mit bis zu 520 m Höhe über dem Meer. Das Gestein ist entstanden aus dem aus den entstehenden Alpen geschütteten Vollschotter. Die als Restschotter übrig bleibenden Quarzkiesel wurden durch das Siliziumdioxid gebunden, das aus der Zersetzung der übrigen Gesteinsarten in ausgedehnten Moorgebieten entstand. Dabei wanderte das Eisen in tiefere stauende Schichten und setzte sich als Eisenerzknollen ab. Diese wurden von der Keltenzeit um 250 v. Chr. bis ins hohe Mittelalter um 1200 n. Chr. in bis zu 10 m tiefen Schächten abgebaut. Dabei entstanden große Trichtergrubenfelder, die den ganzen Steinkartrücken umgeben.
Auf der Hochfläche verhinderte eine bis zu 3 m starke Felsplatte das Abteufen der Schächte. Diese Platte brach zu Ende der Tertiärzeit und beginnenden Eiszeit bei der Eintiefung der Täler an den Rändern ab. Bis ins späte 19. Jahrhundert wurde das Gestein gebrochen und als Baumaterial benutzt. Auf einem Felsen ist noch ein nicht fertig gewordener Mühlstein zu besichtigen. Der gesamte Steinkart war bis zur Säkularisation im Besitz des Klosters St. Salvator. Die Hochebene ging dann in Staatsbesitz über, die Abhänge wurden Privatbesitz. Alte Grenzsteine trennen die Besitzungen.
Elmar Grimbs, Ortenburg



(Die Einladung dazu als PDF zum Download)





Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 08.04.2024.