Der Bayerische Pfahl bei Weißenstein

Sonntag, 11. September 2022
322. Veranstaltung
Naturkundlich-geologische Exkursion
Führung: Fritz Pfaffl, Zwiesel
Im Bayer- und Böhmerwald gibt es 30 Quarzpfahl-Gebilde. Mit den Fragen nach der Entstehung des Pfahlquarzes befassten sich 1855 und 1868 Ferdinand v. Hochstetter und Carl Wilhelm v. Gümbel als Leiter der geognostischen Landesaufnahme von Österreich und Bayern. Auf Grund des schiefrigen Baues der Quarzmassen und besonders der begleitenden Pfahlschiefer hielt Gümbel den Pfahl für eine Meeresablagerung.
Lehmann (1884) erkannte dagegen schon, dass die Pfahlschiefer die Produkte einer regionalen Metamorphose sind. Er deutete den Pfahlquarz als Kieselsäure, die ursprünglich aus den Pfahlschiefern stammt. Weber (1910) sah im Pfahlquarz eine schmelzflüssige Kieselsäure-Injektion aus dem glutflüssigen Magma der
Der erste Beweis für die hydrothermale Entstehung des Pfahls wurde von Ochotzky und Sandkühler (1914/15) erbracht. Hegemann (1936) konnte Erze im Pfahlquarz nachweisen und sah den Pfahl als große Verwerfungsspalte. Nach Hofmann (1962) ist der Pfahl ein Fieder- und Scherspaltensystem. Peuckert-Ehrenbrink (1993) nimmt Erdbeben als Ursache für die Pfahlspaltenbildung an.
Pfaffl, F. (2022): Der Pfahl, ein geologisches Naturdenkmal im Bayerischen Wald.- 5. Auflage, Ohetaler Verlag Grafenau
Fritz Pfaffl, Zwiesel


(Die Einladung dazu als PDF zum Download)







Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 17.05.2024.