Die Heilquelle und Kirche in Dobrá Voda / Gutwasser im Böhmerwald

Sonntag, 07. Mai 2023
325. Veranstaltung
Kulturhistorische Exkursion
Referent: Fritz Pfaffl, Zwiesel und Museums-Personal
Der Ort verdankt seine Entstehung der Verehrung des Eremiten Gunther, dem Gründer des Klosters Rinchnach, der die letzten Jahre seines Lebens in der Abgeschiedenheit hier zugebracht hatte. Auf einer Karte von 1708 heißt es deshalb auch „St. Gunteri“ statt Gutwasser.
Ritter Georg Cejka von Olbramowitz, Herr auf dem Gute zu Langendorf, zog sich nach über 30jähriger Dienstzeit als Schlosshauptmann in Prag in die Einsamkeit des Böhmerwaldes zurück und legte „beim guten Wasser“ eine Wohnungs-Einsiedelei an und baute die erste hölzerne Kirche zu Ehren des hl. Gunther. 1706 wurde die große steinerne Kirche erbaut, die 1735 zur Pfarrkirche erhoben wurde.
Schon 1675 wurde die Quellfassung gebaut, Deutsche, Slawen und Ungarn verehrten den Einsiedler Gunther als Heiligen, obwohl er in Rom keine Heiligsprechung erfuhr. 1737 wurde ein  vierjähriges blindes Kind aus Winterberg sehend, nachdem es sich die Augen an der Quelle gewaschen hatte. Im Mirakelbuch von Gutwasser sind über 300 Eintragungen von Wunderheilungen vermerkt. In der Folgezeit nach 1876 verweltlichten die Wallfahrten hin in die heutige Zeit.
Aus: Im Lande der künischen Freibauern, Bd. 2, Morsak-Verlag Grafenau, 2022



(Die Einladung dazu als PDF zum Download)





Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 17.05.2024.