| Ödwies und Hirschenstein im Vorwald
Sonntag 18. Oktober 2009
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234. Veranstaltung
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Naturkundliche Herbstwanderung
Führung: Fritz Pfaffl, Zwiesel
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Im Höhenzug der Vorwaldberge zwischen Käsplatte und Vogelsang, am Übergang des oberen Inneren
Bayerischen Waldes (Pfahlsenke) zum Donaurand hin, nimmt der Hirschenstein (Hirschensprung) mit
1095 m als höchster Berg eine besondere Stellung ein.
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Die kleine Verebnungsfläche zwischen Kälberbuckel und Hirschenstein nimmt in 1035 m Höhe die
ehemalige Försterei Ödwies ein. Die kurze Vegetationszeit und das raue Klima in dieser Höhenlage
verlangten zu allen Zeiten den Bewohnern viel Idealismus ab. Die Abgeschiedenheit und die
schneereichen Winter in den vergangenen Zeiten ließen allmählich die Bewohnbarkeit solcher extremer
Orte schwinden. Der bezeichnende Ortsname Ödwies sagt schon alles. Der steinerne Aussichtsturm auf
dem "Hirschensprung" wurde 1921 von der Bayer. Wald-Sektion München errichtet (M. Haller,
Zwiesel).
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Gümbel (1868) hat den Ödwieser Granit ausgewiesen, List (1961) hat das seltsame Gestein als
Paragranodiorit bezeichnet, Propach et al (1991) als Ödwieser Granodiorit. Das Gestein ist mittelkörnig
und durch Biotit-Glimmerlagen deutlich geschiefert. Abweichend von den Ansichten letztgenannter
Geologen kann das Ödwieser Gestein auch dem "Regenbühl-Gneis" = Gföhler Gneis (Pfaffl 2004,
2006)
zugeordnet werden. Alles deutet auf eine sehr quarzreiche Sedimentation im Vorfeld der variszischen
Gebirgsbildung vor 240 Millionen Jahren hin.
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Fritz Pfaffl
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Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 10.10.2024.
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