| Von Bayern nach Böhmen -
Herbstwanderung in Eisenstein
Sonntag, 09. Oktober 2011
|
250. Veranstaltung
|
|
Die wechselvolle Glashüttengeschichte um Deffernik und Böhmisch Eisenstein.
|
Bei einer Wanderung vom deutsch-tschechischen Grenzbahnhof sehen wir zuerst links das Gelände von
Elisenthal (1841 erbaut), wo Peter Ziegler erster Pächter einer Spiegelglasfabrik war, ab 1904-1908
dann
die Firma Schrenk.
|
Nach der Unterquerung der 1877 in Betrieb genommenen Bahnlinie Eisenstein – Klattau erreichen wir
bald die Wüstung Deffernik. Das Glashüttengut Deffernik mit seinem prächtigen Schloss wurde von Maria
Elisabeth Hafenbrädl erbaut. 1826 erwarb der Hurkenthaler Spiegelfabrikant Christoph Abele das Gut und
die Glashütte. 1844 ging der Besitz an Anne Letz (verh. Gertner). Sie verkaufte es an Peter Ziegler,
der
als geschäftstüchtiger Pächter der Glashütte im nahen Elisenthal zu Geld gekommen war. 1868 kaufte
der Fürst von Hohenzollern Deffernik, der die Glasfabrik aufgelassen hat, die großen Wälder nun intensiv
forstlich nutzte und im Schloss ein Forstamt einrichtete. Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1946 die
deutsche Bevölkerung aufgrund der Potsdamer Abkommen zwangsweise nach Bayern ausgesiedelt. Das
Schloss Deffernik wurde erst in den 1960er Jahren abgebrochen, da es im Grenzstreifen lag.
|
Von Deffernik geht es die uralte Allee nach Böhmisch Eisenstein hinunter, vorbei am Friedhof, der auf
Initiative von Franz Wudy (Lindberg) wieder hergerichtet wurde. Die Pfarrkirche mit ihrem eigenartigen
Zwiebelhelm wurde auf der Stelle der ehemaligen Glashütte 1732 eingeweiht.
|
Fritz Pfaffl, Zwiesel
|
|
Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 10.10.2024.
|