| Die Ziegeleien im Bayerischen Wald
Sonntag, 16. September 2012
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257. Veranstaltung
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Buchvorstellung
Referent: Fritz Pfaffl Zwiesel
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Nach dem anfänglichen Gebrauch von Feldsteinen für Grundmauern und Holz für den Aufbau, verbreiteten
sich im Bayerischen Wald ab etwa 1800 der Abbau von Granitbruchsteinen für das Fundament und die
Herstellung von Ziegeln für das Gebäude darüber. Die Ziegel stellte man damals noch vielerorts selbst
her, wenn in Dorfnähe geeignete Lehme und Tone anstanden. Oft wurden die Ziegel auch nur
luftgetrocknet oder schwach gebrannt.
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Von Passau her kamen ab Beginn des 20. Jahrhunderts italienische Ziegelschlager in den Unteren
Bayerischen Wald und stellten aus gut durchmischten Lehmen und Tonen und mit starkem Rennfeuer
qualitativ hochwertige Vollziegel her, so die Familie Santo Toso aus der Provinz Friaul.
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Konnte man anfangs in den Lehmgruben noch auf völlig entkalkten Lößlehm zurück greifen, der jahrelang
gut durchmischt sehr hochwertige Ziegel für die Kirchenbauten in Landshut und Straubing lieferte, so
wurden für den späteren, billigeren Industrie-Massenziegel auch die noch kalkhaltigen jungen Lehme und
Tone verwendet. Die damit gemauerten und unverputzt gelassenen Kirchenbauten in Zwiesel,
Kirchaitnach und Schwanenkirchen zeigen heute schon starke Ziegel zerstörende weiße
Kalkausblühungen (= Mineral Ettringit).
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Das Ziegelmuseum in Flintsbach bei Winzer an der Donau führt den Besucher durch die Welt der
früheren Ziegelherstellung in einer großartigen, bestens erhaltenen Ringofen-Brennanlage, in der
Vollziegel, Hohlziegel, Drainage-Röhrl, Biberschwanz-Dachziegel und Dachtaschen hergestellt wurden.
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Die Ziegelei Harant bei Schönanger, seit ihrem Bestehen in Familienbesitz, ist wohl die einzigste kleine
Ziegelei, die im Bayerischen Wald erhalten geblieben ist und in der mit wenig Aufwand auch heute wieder
gebrannt werden könnte.
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Fritz Pfaffl, Zwiesel
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Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 10.10.2024.
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