| Der Blaue Felsen bei Neureichenau
Sonntag, 20. Juli 2014
|
273. Veranstaltung
|
|
Geologisch-petrographische Exkursion
Leitung: Fritz Pfaffl, Zwiesel
|
|
Im Unteren Bayerischen Wald/Passauer Wald zieht sich der Quarzrücken des "Bayerischen Pfahls",
mit
erster geologischer Benennung durch Ferdinand Hochstetter 1855, von Freyung (Schloßberg Wolfstein)
über die Ortschaft Rehberg mit kleinen verlassenen Quarzgruben am Ortsausgang nach Fürholz, wo
auf
halbem Weg nach Vorderfreundorf der Pfahl zum letzten Mal an die Oberfläche ragt. In einem kleinen
Steinbruch wurde dieser Quarz-Aufschluss in der Vergangenheit leider fast gänzlich bis auf eine Wand
für
Strassenschotter abgebaut. Ab da ist der Pfahlverlauf nur mehr durch Pfahlschiefer bis Neureichenau
und
weiter im Oberen Mühlviertel / Oberösterreich über Ulrichsberg und Aigen-Schlägl bis zur Rodl-Störung
nachweisbar.
|
Der Große Michlbach durchquert in Neureichenau den Pfahlschiefergang. Eine große anstehende
Felswand und im Bachbett völlig abgerollte Gesteinsstücke zeigen sehr deutlich eine Pfahlschieferart,
wie sie im gesamten Bayer- und Böhmerwald einmalig ist. Das Gestein ist feinstkörnig, die
Gesteinskunde bezeichnet sowas als Ultramylonit und die stahlblaue Färbung rührt vom Mineral
Glaukophan, einem Eisen-Aluminium-Silikat her, das nur an dieser bemerkenswerten Stelle im
Bayerischen Wald vorkommt.
|
Hochstetter, F. (1855): Geognostische Studien aus dem Böhmerwalde. - Jahrbuch geol. Reichsanstalt
Wien, Band 6, S. 10-39 und 749-810.
Pfaffl, F. (2013): Der Pfahl - ein geologisches Naturdenkmal im Bayerischen Wald. - 3. Auflage, Ohetaler
Verlag Grafenau.
|
Fritz Pfaffl, Zwiesel
|
|
(Die Einladung dazu als PDF zum Download)
Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 10.10.2024.
|