1981 führte eine wissenschaftliche Exkursion der LMU München eine Gruppe von Studenten der
Mineralogie/Petrographie und Geologie zu den Vulkanen in Süditalien. Der Weg führte von München mit
dem Nachtzug nach Rom, von dort weiter nach Neapel. Eine Tragflächenfähre brachte die Gruppe zur
Insel Stromboli, dem ersten Exkursionsziel. Der Vulkankegel im Tyrrhenischen Meer ist seit der Antike
bekannt für seine regelmäßigen, aber meist harmlosen Eruptionen. Höhepunkt war eine Übernachtung in
freier Natur auf dem Gipfel, wo die Ausbrüche ein eindrucksvolles nächtliches Naturschauspiel boten.
Die
nächsten Ziele waren die Inseln Lipari und Vulcano, wo viele Ziele intensive Einblicke in vulkanische
Formen und Folgeerscheinungen wie Solfataren und Fumarolen, mächtige Bimssteinlager oder Obsidian-Ströme
zuließen. Auf Vulcano brachte ein Bad im berühmten Schwefel-Schlammbecken oder im nahen
Meer, ebenfalls durch heiße Wässer deutlich erwärmt, willkommene Abwechslung in den trockenen
Exkursionsalltag. Nächste Station der Exkursion war der Ätna auf Sizilien, wo die unterschiedlichen
Formen von Lavaströmen und -Tunneln genauso zum Programm gehörten wie die gefürchteten Ausbrüche
tief unten an den Flanken, oft genug vor den Toren der Dörfer und Städte. Höhepunkt war hier aber die
Besteigung der Gipfelregion, wo die Gruppe hautnah die röhrenden und dröhnenden Asche-Ausbrüche
aus den Gipfelkratern erleben durfte. Das letzte Exkursionsziel, der Vesuv bei Neapel, wurde wegen
heftigen Unwettern aufgegeben. Dafür ergab sich ungeplant ein Tag im antiken Rom, bevor die Rückreise
angetreten wurde.
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Der Vulkanismus in Süditalien ist eine Folge der Subduktion der nach Norden vordringenden
afrikanischen Kontinental-Platte unter die europäische. Der Ätna liegt zudem auf einem noch immer
seismisch und vulkanisch aktiven Kreuzungspunkt mehrerer Verwerfungslinien. Auch die schweren
Erdbeben der letzten Jahre in Mittelitalien gehen auf diese Aktivitäten im Untergrund zurück, die als
langfristiger geologischer Vorgang auch weiterhin aktiv bleiben werden. Mit mehr als 50 bis 100 Mio.
Jahren deutlich älter als der Vulkanismus in Süditalien, der auf mehrere hunderttausend Jahre datiert
wird, sind die Auffaltungen der Gebirge in Europa. Dieses sog. alpidische Gebirgssystem ist ebenfalls
durch das Aufeinandertreffen der beiden Platten entstanden. Neben den Alpen gehören zu diesem
System auch die Pyrenäen, die Sierra Nevada in Südspanien sowie der Hohe Atlas in Nordafrika. Der
italienische Apennin ist ebenso Teil dieses Systems wie die Gebirgsketten im Balkan und die Karpaten.
Auch östlich davon werden die Gebirgszüge in Anatolien und der Kaukasus diesem System zugerechnet.
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