Der Obst-Lehrpfad in Lalling

Sonntag, 22. September 2019
311. Veranstaltung
Referent: Gerard Lallinger, Lalling
Streuobstwiesen prägen seit vielen Jahrhunderten die bäuerliche Kulturlandschaft im Lallinger Winkel. Durch die extensive Bewirtschaftungsform und die Strukturvielfalt bieten sie ökologisch wertvolle Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. Der Streuobst-Erlebnisgarten in Panholling/Hunding bietet vom lnfopavillon aus nicht nur einen herrlichen Blick über die "Obstschüssel" des Bayerischen Waldes, sondern informiert mit sieben Schautafeln auch über die Lokalgeschichte des Obstanbaues sowie die kulturhistorische und ökologische Bedeutung der Streuobstwiesen.
Insgesamt sind 60 verschiedene Obstarten und -sorten im Streuobst-Erlebnisgarten und viele Ausgangsarten dieser köstlichen Früchte, also Wildapfel, Holzbirne & Co. und viele andere Wildgehölze sowie mehr als 30 altbewährte Apfel- und Birnensorten in der großen Parade detailliert beschrieben und zu sehen. Vom Speierling bis hin zur Quitte sind auch einige Kulturformen des ländlichen Wildobstes vertreten. Durch das milde Klima hat sich seit dem 8. Jahrhundert eine Obstbaumzucht entwickelt, die unsere Region im Frühjahr in ein weißes Blütenparadies verwandelt und ihm den Beinamen "Obstschüssel des Bayerischen Waldes" einbrachte. Statt großer Bauernhöfe mit landwirtschaftlichen Mastbetrieben herrschen hier kleine Landwirtschaften und Obstbauernhöfe vor und man kann direkt vom Hof ausgereiftes und ungespritztes Obst kaufen. Die Bäume bringen eine große Sortenvielfalt inzwischen besonders alter und seltener und vor allem schmackhafter Apfel- und Birnensorten hervor. Zur Herbstzeit finden dann die Apfelmärkte statt, wo das Obst in Direktvermarktung angeboten wird.
Streuobst bedeutet, dass hochgewachsene Bäume verschiedener Obstsorten und unterschiedlichen Alters überall "verstreut" wachsen, in Gärten, auf Feldern, Wiesen oder an Ortsrändern. Die Bäume stehen meist flächenhaft und weit auseinander, ihre Sortenvielfalt dient nicht nur als Kulturgut, Genreservoir, dem Naturschutz und der Geschmacksvielfalt. Gerade sein praktischer Nutzen kommt der Region als Lieferant für Frischobst und zur Erzeugung von Saft, Most und für viele andere regionaltypische Produkte zugute.
Streuobstanbau bedeutet eine Vielzahl an meist alten, bewährten Sorten, die resistent gegen Krankheiten sind. Angebaut werden überwiegend Äpfel und Birnen, es finden sich aber auch Zwetschgen, Kirschen und (Wal-)Nussbäume.
Gerard Lallinger



(Die Einladung dazu als PDF zum Download)









Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 10.10.2024.