| Der Hühnerkobel: Von weltberühmter
Minerallagerstätte zum Winterquartier für
Fledermäuse
Sonntag, 04. August 2024
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333. Veranstaltung
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Exkursion für Bergbaukunde, Mineralogie und zur Naturnutzung alter Bergbaue
Referenten: Fritz Pfaffl, Zwiesel und Hartwig Löfflmann, Frauenau
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Einen ersten Quarzabbau für die Rabensteiner Glashütten gab es im alten Quarzbruch: Von 1756 bis
1880 wurden von Bodenmaiser Bergleuten in Handarbeit im Tage- und Untertagebau rund 16.000 Tonnen
reinster Quarz für die lokalen Glashütten und 250 Tonnen Feldspat für die Nymphenburger Porzellanfabrik
abgebaut. Weltberühmt wurde die Pegmatitlagerstätte durch das Vorkommen von 56 teils sehr seltenen
Mineralien, meist Sekundärbildungen aus den Phosphat-reichen Randbereichen des Hühnerkobel-Pegmatits,
dessen Kern den begehrten Quarz und Feldspat lieferte. Auch zwei absolut neue Minerale
wurden vom Hühnerkobel beschrieben, der Triphylin von FUCHS 1834 und der Hühnerkobelit von Frau
LINDBERG 1950. Bei Mineraliensammlern sind besonders die Vorkommen von Rosenquarz, Beryll und
Columbit sowie von Zwieselit bekannt geworden. Ein erster Mineralnachweis von Uran in Bayern durch
den Bergmeister FUHRMANN erfolgte ebenfalls in Mineralien vom Hühnerkobel.
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Für Fledermäuse hat das Naturschutzgebiet Kiesau und der Bergbau am Hühnerkobel eine besondere
Bedeutung: Im Winter, wenn es keine Insekten-Nahrung mehr gibt, halten die Flugakrobaten ihren
Winterschlaf. Hierfür brauchen sie ein Quartier, dessen Temperatur relativ konstant ist und nicht unter
den Gefrierpunkt sinkt. Zudem sollte die Luftfeuchtigkeit hoch sein, damit die Tiere nicht austrocknen:
also Höhlen! Natürliche, aber meist kurze und verstürzte Höhlen gibt es im Bayerischen Wald nur
wenige, darum greifen die Fledermäuse auch auf vom Menschen gemachte Strukturen zurück: Bergbaue,
Stollen und Abbauräume. Bisher wurden im unterirdischen Bereich des Quarzbruchs am Hühnerkobel
neun verschiedene Arten nachgewiesen, die den Stollen als Winterquartier nutzen. Somit ist die Kiesau
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Hühnerkobel nicht nur reich an seltenen Mineralien, sondern auch an Fledermäusen. Die Stollen und
Abbauräume mit dem Unterirdischen See stellten wohl schon immer ideale Winterquartiere für
Fledermäuse dar, auch schon in Zeiten des Bergbaues, der im Winter ruhte.
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Literaturhinweise:
Pfaffl, F. (1993): Die Mineralien des Bayerischen Waldes. 4. Auflage, Morsak-Verlag Grafenau.
Schmid, H. (1955): Verbandsverhältnisse der Pegmatite des Oberpfälzer und Bayerischen Waldes
(Hagendorf-Pleystein-Hühnerkobel). Neues Jahrbuch für Mineralogie, Abh. 88, S. 309-484.
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Fritz Pfaffl, Zwiesel / Hartwig Löfflmann, Frauenau
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(Die Einladung dazu als PDF-Download)
Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 10.10.2024.
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