Grubenfahrt in die Fürstenzeche bei Lam

Sonntag, 15. Juni 2025
338. Veranstaltung
Eine montanhistorisch-geologisch-mineralogische Grubenfahrt
Referent: Thomas Obermüller, Deggendorf
Die Fürstenzeche bei Lam zählt zu den ältesten Bergwerken im Bayerischen Wald. Gegründet 1463 von Hanns Swanser, zeugt sie von der langen Bergbaugeschichte der Region. Um 1500 begann eine erste Blütezeit mit Silberabbau durch sächsische Bergleute. Schon 1522 wurde Lam zur freien Bergstadt erhoben und jährlich wurden etwa 650 kg Silber gefördert.
Bereits gut 20 Jahre später folgten unruhige Zeiten mit Besitzerwechseln und Schließung. Ab 1690 wurde der Abbau von Silber und Kupfer wieder aufgenommen. Doch technische Probleme, die auch in der heutigen Zeit nicht geringer wurden, führten 1732 zur erneuten Stilllegung.
Der damals unbekannte und als „wertloser Spat“ bezeichnete Flussspat, der in seinen Gängen die begehrten Erze umhüllte, wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg wirtschaftlich bedeutend, da er in der Stahlherstellung unentbehrlich wurde. Das heute als Fluorit (CaF2) bekannte Mineral ist zudem Hauptquelle für Fluor in der chemischen Industrie - Flusssäure, Teflon, FCKW etc.
1925 begann daher der Abbau von Flussspat aus den historischen Halden. Ab 1952 wurde erneut nach Uran und Flussspat gesucht, doch 1962 musste die Grube wegen technischer Probleme, vor allem Grubenwässer, und fallender Weltmarktpreise geschlossen werden.
1993 wurde die Zeche von engagierten Fachleuten unter Aufsicht des Bergamts Amberg zur Forschung wiederaufgewältigt. 1996 entstand ein Besucherbergwerk, von 1998 bis 2018 kam ein Heil- und Therapiestollen hinzu. Nach sechs Jahren Pause ist die Fürstenzeche seit Mitte 2024 erneut für Besucher geöffnet.
(Text mit freundlicher Genehmigung der Fürstenzeche)



(Die Einladung dazu als PDF-Download)
















Dieses Dokument wurde zuletzt aktualisiert am 03.09.2025.